Hausbau Lexikon – D wie…

Hausbau Lexikon – D wie…

Dachbegrünung.

Mit Grünzeug oben auf! Das grüne Dach ist nicht nur ökologisch sondern auch insektenfreundlich. Sie betreiben damit ein Luxushotel für Bienchen und Hummeln! Ein Gewinn für alle!  

Deutschland ist hier großes Vorbild, schreiben viele Gemeinden bereits die Dachbegrünung behördlich vor. Österreichische Städte ziehen hier nur langsam nach, aber es gibt bereits einige Förderungen für die kleine grüne Lunge am Dach. So fördert die Stadt Wien zum Beispiel Begrünungen am Dach mit bis zu 20.200 Euro.

Ob mit oder ohne Forderungen, Dachbegrünungen leisten einen großen Beitrag zum Umweltgedanken und Klima, der mit einfachen MItteln erzielbar ist. Ein grünes Dach sorgt nicht nur für Lebensraum für Pflanzen und Tiere, nein, es hat auch ganz andere wirtschaftliche Gründe: es spart Energie, da das Raumklima darunterliegender Wohnräume durch die isolierende Wirkung der Pflanzen spart im Winter Heizkosten und kühlt im Sommer. In den warmen Sommermonaten haben sie sozusagen eine lebende Klimaanlage am Dach!

Zusätzlich dazu fungiert das Gründach als Regenwasserspeicher. Gut 50-70% der Regenmenge wird im Substrat gespeichert und sorgt damit für eine langsame Verdunstung und Abgabe in den atmosphärischen Kreislauf. Durch die Funktion Wasserspeicher kombiniert mit der Pflanzenschicht sorgt das Gründach dafür, dass die extreme Sonneneinstrahlung gemindert wird. Das führt dazu, dass sich die Dachhaut vor extremen Temperaturen und direktem UV-Licht geschützt wird. Mit der Dachbegrünung sorgen Sie also auch gleich noch für eine längere Lebensdauer Ihres Dachs.

Dachbegrünungen helfen also dem Klima, den Insekten, dem Klein- und Raumklima und sorgen für ein langlebiges Dach.
Voraussetzung dafür ist allerdings ein fachgerechter Aufbau und eine sorgsame Durchführung. Damit auch alles dicht bleibt und sie lange Freude mit dem Grünzeug am Dach haben!

Man unterscheidet zwei Formen der Dachbegrünung:

 

  1. Intensive Dachbegrünung = Dachgarten, zu meist begehbar
  2. Extensive Dachbegrünung = unbegehbar und pflegeleichtes Grün

 

Die intensive Dachbegrünung zeichnet sich durch die klare Eingeschaftz als Nutzraum aus. Es kann ein Dachgarten entstehen, oder gerne auch mit Terrassen kombiniert werden kann. SO kann man seine Dachfläche gleich mitnutzen. Es besteht sogar die Möglichkeit kleine Bäume (Achtung bei der Wahl wegen Wurzeldruck) zu setzen.
Daher muss auch der Aufbau deutlich höher sein! Hier sind Höhen ab 30 cm zu empfehlen, damit Ziergräser, Stauden, Sträucher und Bäume auch genug Substrat haben, um sich zu entwickeln! Um so wichtiger ist hier das Abklären der Statik: Intensive Dachbegrünungen können schnell bis zu 3000 kg/m2 auf die Waagen bringen. Geeignet ist diese Form der Begrünung für Flachdächer mit ma. 5° Neigung.
Dafür ist der Kreativität kaum eine Grenze gesetzt: Man kann das eigene kleine grüne Paradies erschaffen. Die Ökosysteme am Dach sind Erholungsraum und Wohltat für alle Sinne neben ihrer ökologischen Funktion!

 

Die extensive Dachbegrünung hat vorrangig einen ökologischen Wert und sorgt für eine grüne Lunge auf sonst ungenützten Flächen wie Garagendächern, Gartenhäusern oder ungenutzten Flachdächern. Die Pflanzen am Dach reinigen die Luft, speichern Regenwasser und die Isolationswirkung ist auch noch besser. Als zusätzliche Gewicht muss man von 50-120 kg pro m2 ausgehen. Daher ist vor der Entscheidung zum Gründach unbedingt die Statik zu überprüfen! Besonders die Leichtsubstrate bieten einen enormen Gewichtsvorteil und können auch auf Leichtdächern angebracht werden!

Da man auf das Gewicht achten muss, eigenen sich hier "leichte" Pflanzen, wie Sedumarten, Moose sowie Kräuter. Die Artenvielfalt ist dabei um so spannender: etwa 400 Arten stehen zur Wahl.

Die "leichten" Pflanzen und der niedrige Substrataufbau (4-8 cm hoch)  haben einen weiteren Vorteil:  Der Pflegeaufwand ist minimal und auch das Gießen entfällt nach der ersten Anwuchsphase. In den ersten drei Jahren sollte im Frühjahr nicht nur das Unkraut entfernt werden sondern auch ein Nachdüngen stattfinden. Das sorgt dafür, dass sich die Pflanzendecke möglichst schnell schließt. So haben dann auch Unkräuter weniger Chancen aufzukeimen.

Im Internet – z.B. Optigrün – gibt es tolle Sets und Anleitungen um selbst den grünen Daumen auszuprobieren. Selbstverständlich hilft Ihnen die Freibau auch sehr gerne dabei!

PS: Dachbegrünungen sind keine neue Modeerscheinung!
Die positive Wirkung von begrünten Dächer (vor allem Grasdächer) auf die Klimatisierung von Häusern ist seit Jahrhunderten bekannt! Besonders aus dem skandinavischen Raum oder Island sind die hübschen Häusern mit den grasbedeckten Dächer nicht wegzudenken. Wurde früher noch mit drei Lagen Birkenschindeln und Holzteer für die Abdichtung gesorgt, sind heute moderne Mitteln auf den Vormarsch. Die Tradition des bewachsenen Dachs bleibt jedoch! In Island beispielsweise wurden so sogar Kirchen gebaut, die noch heute stehen. Auch Dachneigungen von über 20° waren für die Pioniere kein Problem! 

 

 

 

 

 

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